Zusammenarbeit der Chemiereferendarinnen und -referendare des Seminars Rottweil mit der Grundschule im Holderstöckle in Tuttlingen
Themenbereich "Erde/Boden" - Versuche aus der Vorbereitung am Seminar
Versuch 1: Wasserkapazität
Material:
Filterpapier oder Watte, Stoppuhr, je 3 Blumentöpfe, Bechergläser und Messzylinder, je 500 g Sandboden, Lehmboden sowie Blumenerde
Durchführung:
Die Löcher in den Blumentöpfen werden mit Filterpapier oder Watte abgedichtet. Fülle die Töpfe bis dicht unter den Rand mit den jeweiligen Erdproben.
Über jede Probe wird langsam eine Wassermenge von 300 ml gegossen. Das durchgesickerte Wasser wird in Bechergläsern aufgefangen und 3 - 4 mal über den Proben entleert.
Aufgaben:
- Miss die Zeit, bis die ersten Wassertropfen unten auslaufen.
- Bestimme mit Hilfe der Messzylinder das Volumen des durchgesickerten Wassers.
- Überlege, wo das festgehaltene Wasser steckt.
Versuch 2: Kalkgehalt des Bodens
Material:
Porzellanschälchen, Tropfflasche mit 10%iger Salzsäure, Bodenproben von Sandboden, Lehmboden und Blumenerde
Durchführung:
Fülle etwas Sandboden in ein Porzellanschälchen. Gib anschließend einige Tropfen der Salzsäure hinzu.
Wiederhole das Experiment mit den beiden anderen Bodenproben.
Aufgaben:
Wieviel Kalk befindet sich im Boden?
Information: Anhand der Dauer und Heftigkeit des Aufbrausens kannst du den Kalkgehalt feststellen:
kein Aufbrausen |
kein Kalk |
dicht am Ohr zischt es |
unter 1% Kalk |
schwaches Aufbrausen |
1–2% Kalk |
deutliches Aufbrausen |
2–4% Kalk |
starkes, langes Aufbrausen |
über 5% Kalk |
Versuch 3: Auftrennen von Erde nach verschiedenen Korngrößen (Kies, Sand, Ton)
Material:
Luftgetrocknete Bodenproben, mehrere Reibschalen und Mörser, dreiteiliger Sieb
Durchführung:
Die luftgetrockneten Bodenproben werden mit Mörsern zerrieben. Anschließend werden die Proben im dreiteiligen Sieg durch kräftiges Schütteln nach Korngrößen getrennt.
Aufgaben:
Ermittle die Zusammensetzung des Bodens nach Korngröße mit Hilfe des Siebes.
Versuch 4: Bodenarten bestimmen
Material:
Verschiedene Bodenproben, Wasser
Durchführung:
Versuche, die Probe zwischen den Handtellern schnell zu einer bleistiftdicken Wurst auszurollen.
Aufgaben:
- Stelle fest, ob die Bodenarten ausrollbar oder nicht ausrollbar sind.
- nicht ausrollbar: Sande
- ausrollbar: Lehme und Tone
- Prüfe die Bindigkeit der Probe zwischen Daumen und Zeigefinger
- nicht bindig: Sand
- bindig: stark lehmiger Sand
- Quetsche die Probe zwischen Daumen und Zeigefinger in Ohrnähe.
- starkes Knirschen: sandiger Lehm
- kein oder schwaches Knirschen: Lehme oder Tone
Versuch 5: Wie setzen sich die verschiedenen Bestandteile im Wasser ab? (Schlämmprobe; Sinkgeschwindigkeit)
Material:
Bodenproben (Sandboden, Lehmboden und Blumenerde) jeweils 200 Gramm, je Probe ein Konservenglas (750 ml) mit Schraubdeckelverschluss, Wasser, Klebeetiketten, Zentimetermaß
Durchführung:
- Säuberung der Proben von allen Grobteilen wie Wurzeln, Steinen u.ä..
- Gröbere Brocken zerdrücken und gesamte Erde ins Glas füllen.
- Das Glas zu drei Vierteln mit Wasser auffüllen.
- Glas zuschrauben und den Inhalt kräftig durchschütteln.
- Das Etikett mit den Angaben (Probenart, Datum und Uhrzeit) beschriften und auf das Glas kleben.
Aufgaben:
- Beobachtungen nach 30 und nach 60 Minuten notieren.
- Beobachtungen auch am nächsten Schultag notieren, Skizze anfertigen.
- Dicke der einzelnen Ablagerungsschichten messen und mit anderen ebenfalls "geschlämmten" Proben vergleichen.
- Glas zuschrauben und den Inhalt kräftig durchschütteln.
- Erläuterung der Bebachtungen.
Erklärung:
Mit Hilfe der Schlämmprobe werden die einzelnen Bodenbustandteile/Materialbestandteile voneinander getrennt. Nach ihrer Korngröße lagern sich zuerst die schwersten Steinchen ab, danach folgen Sandkörner. Darüber sondern sich leichte Bodenanteile (Schluff) ab. Die Humusbestandteile bilden die oberste Schicht. Feinste Teilchen (Ton) unter einem Durchmesser von 0,002 Millimeter lagern sich so langsam ab, dass sie das Wasser für längere Zeit eintrüben. Walderde hat den größten Anteil an Humusbestandteilen, dagegen ist Rohboden frei von Humus. Gröberes organisches Material wie Pflanzenteile oder Reste von Tierkörpern schwimmen an der Oberfläche.
Versuch 6: pH-Wert-Bestimmung eines Bodenfiltrats mit Indikatorpapier
Der pH- Wert der Probe gibt Auskunft darüber, ob es sich um einen Boden mit sauren oder basischen Eigenschaften handelt. Einige Pflanzen kommen nur auf sauren Böden vor, manche wiederum nur auf basischen. Zeitbedarf ca. 10 Minuten.
Material:
Kleiner Teil der Bodenprobe, destilliertes Wasser, Filterpapier, kleines Becherglas, pH-Wert-Teststäbchen
Durchführung:
- Gebt etwa einen Esslöffel voll eurer Bodenprobe in ein Becherglas. Das Becherglas sollte zu einem Drittel mit Bodenmaterial gefüllt sein.
- Gebt jetzt destilliertes Wasser ins Becherglas bis es nahezu voll ist und rührt das Gemisch gut durch.
- Faltet ein Rundfilterpapier in Form eines Trichters und drückt es in das Becherglas. Achtet dabei darauf, dass kein Wasser von oben in den Filter läuft, sonst wird die Probe unbrauchbar.
- Wartet bis genug klare Bodenlösung in den Filter eingesickert ist.
- Nehmt ein pH- Wert- Teststäbchen und haltet das Testfeld kurz in die klare Bodenlösung.
- Lasst das Testfeld trocknen und vergleicht die Verfärbung mit den auf der Packung angegebenen Werten.
- Notiert euren Messwert, vergleicht das Ergebnis mit der beiliegenden Tabelle (Boden- pH- Werte) und holt euch weitere Informationen über die Bedeutung des Boden-pH-Werts ein.
Experimentieranleitung "Erde/Boden"
Die folgende PDF-Datei zeigt die an der Grundschule durchgeführten Experimente zum Themenbereich "Erde/Boden":
» Experimente zum Themenbereich "Erde/Boden" (PDF-Datei; 182 KB)
Fotodokumentation zum Themenkomplex "Erde/Boden"
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